GUTES AUS DEM WALD

Wenn sich die grünen Riesen des Waldes gerade mitten im Winterschlaf befinden, solltest du dich dennoch in den Wald begeben. Nicht nur wegen der vielen gesundheitlichen Vorteile eines Waldbesuches, sondern auch wegen der grünen Geschenke für deine tägliche Küche.
Mahlzeit!

FICHTEN- ODER TANNENNADELTEE

Während eines Spaziergangs durch den Winterwald entdeckst du bestimmt die ein oder andere Fichte oder Tanne. Nimm dir einen Ast bzw. ein paar Nadeln mit nach Hause für eine wärmende Tasse Fichten- oder Tannennadeltee. Oder du verwertest so ganz einfach deinen Bio-Weihnachtsbaum!
 
Die Fichte ist besonders hilfreich in der Erkältungszeit. Mit dem enthaltenen ätherischen Öl wirkt sie beruhigend auf deine Atemwege und unterstützt dich bei Husten und Bronchitis (laut Kommission E ist das sogar wissenschaftlich nachgewiesen). 

Schritt 1:

Nimm dir Zeit für einen Spaziergang durch einen Fichten- oder Tannenwald und nimm dir einen Zweig mit nach Hause. Oder verwerte deinen Bio-Weihnachtsbaum.

Bitte beachte dabei: Nimm nur so viel mit wie du wirklich brauchst und verletze dabei den Baum nicht. Außerdem: Sammle nicht neben viel befahrenen Straßen und nur von unbehandelten Bäumen. 

Schritt 2:

 Fichten- oder Tannenadelzweige (frisch oder getrocknet) grob zerkleinern (für ca. 1 Handvoll Nadeln und Zweige). 

Schritt 3:

Zerkleinerte Zweige in einen Topf geben und mit 1 Liter Wasser übergießen. Aufkochen und 15 Minuten ziehen lassen.

Schritt 4:

Mit Bio-Honig abschmecken und genießen! 
Mach es dir gemütlich und nimm dir Zeit für dich.

Du kannst getrocknete Fichten- und Tannennadeln natürlich auch in Teemischungen einarbeiten. Wie das geht?
 
Genau das und vieles mehr zu dem Thema bearbeiten wir bei den TEESTUNDEN am Zederberghof in St. Johann im Pongau (20.1., 27.1., 10.2. & 24.2.2023). 
Dort gibt's auch eine feine Tasse Fichtennadeltee für dich! 

Was du sonst noch mit 

Fichten- oder Tannennadeln machen kannst...

FICHTEN- ODER TANNENNADELBUTTER

Dafür verwendest du ausschließlich die Nadeln der Fichte oder Tanne in getrockneter oder frischer Form. 

Schneide eine Handvoll Nadeln sehr, sehr klein. Gib die zerkleinerten Nadeln in einen Topf und verrühre sie mit rund 150 Gramm Bio-Butter (du kannst mehr oder weniger verwenden, je nach Geschmack). 

Schmecke das Ganze mit etwas Zitronenzeste und einer kleinen Prise Salz ab. Eine Empfehlung von mir: Probier' sie mal auf dem traditionellen Kletzenbrot (=Früchtebrot). Sehr lecker!

FICHTEN- ODER TANNENNADELSALZ

Für das Fichten- oder Tannennadelsalz 10 Teelöffel unjodiertes Salz (ich verwende Keltensalz aus Hallein) mit 2,5 Teelöffel Fichten- oder Tannennadeln vermischen. 
Achte darauf, dass alle Zutaten den gleichen Zerkleinerungsgrad haben. Die Nadeln wandern sonst nach einer Weile an die Oberfläche. 

In kleine Gläser abfüllen und deine Lieblingsspeisen damit würzen. Mit etwas Chilli wird das Ganze noch würziger. 

Mahlzeit!

WALD OXYMEL

Dafür zerkleinerst du die Zweige der Fichte oder Tanne wieder grob mit einem Messer (ungefähr eine Handvoll) und legst sie für 4 Wochen in 250 Gramm Bio-Apfelessig (am besten naturtrüb) ein. Nicht vergessen: Ab und zu schütteln und evtl. Apfelessig nachfüllen. 

Nach 4 Wochen abseihen und 750 Gramm Honig im hergestellten Essigauszug auflösen. Dabei kannst du die Flasche kräftig schütteln. 
Das Oxymel verwendest du wie Sirup verdünnt mit Quell- oder Mineralwasser. 

FICHTEN- ODER TANNENNADELÖL

Für das herrliche Waldöl eine Handvoll getrocknete Fichten- oder Tannennadeln mit einem Mörser zerkleinern und in ein Marmeladeglas füllen. Das Ganze mit 250 Milliliter Bio-Olivenöl auffüllen und 4-6 Wochen im Dunklen ausziehen lassen. 

Abseihen und genießen! :-) Ich verwende es gerne für Kartoffeln, Fleisch oder einfach fürs Salatdressing. 

Bitte verwende nur getrocknete Materialien damit das Öl nicht schimmlig wird. 

ERKENNUNGSMERKMALE DER FICHTE

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  • "Die Fichte sticht, die Tanne nicht." Diesen Reim kann man sich sehr gut einprägen, um sich eines der wesentlichen Erkennungsmerkmale im Gedächtnis zu behalten. Die Fichtennadeln sind spitz geformt und piksen ein bisschen, wenn man sie berührt. 
  • Die Fichtenzapfen hängen senkrecht nach unten Richtung Boden. Du findest sie oft auch am Waldboden. Sie fallen ab. 
  • Die Rindenstruktur der Fichte ist schuppig und weist eine rote bis graubräunliche Farbe auf. 
  • Fichten sind Flachwurzler. Das erkennt man nicht auf den ersten Blick. Aber bei einem Sturm knicken sie eher um als Tannenbäume.

ERKENNUNGSMERKMALE DER TANNE

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  • Die Nadeln der Tanne weisen auf der Unterseite zwei weiße Wachsstreifen auf. Außerdem sind sie stumpf und rundlicher geformt. 
  • Die Zapfen der Tanne fallen nicht als Ganzes ab. Sie zerfallen am Baum und geben so ihre Samen frei. Du erkennst sie daran, dass sie senkrecht nach oben stehen.
  • Der Stamm der Tanne ist sehr glatt. Je älter der Baum, umso rissiger die Struktur und grauer die Farbe.
  • Das Wurzelsystem der Tanne verläuft pfahlförmig.

ACHTUNG VERWECHSLUNGSGEFAHR!

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  • Fichte und Tanne können mit der hochgiftigen Eibe verwechselt werden. Ihre Nadeln sind flach und stechen nicht. 
  • Außerdem sind die Nadeln der Eibe auf der Unterseite hellgrün und auf der Oberseite dunkelgrün. 
  • Die Rinde der Eibe ist glatt, rötlich-braun. Im Alter wird die Borke grau-braun und löst sich schuppig ab.
  • Auch die Früchte der Eibe sind giftig, genauer gesagt der Kern der Frucht. Sie sind rot leuchtend. 

FICHTE 

TANNE

EIBE

Sammle nur Nadeln, die du wirklich erkennst und nicht neben viel befahrenen Straßen. Beachte die Handstraußregel und pflücke nur so viel, wie du brauchst. Wenn du deinen Weihnachtsbaum verwenden möchtest, achte darauf, dass er unbehandelt ist.